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Foto: APA/EPA/Rolex Dela Pena

San Francisco – Seit rund zwei Wochen brodelt die Gerüchteküche um die jüngsten Chip-Pläne des Computerherstellers Apple. Am Montag wird das Ende der Spekulationen um einen Wechsel vom langjährigen Partner IBM zum weltgrößten Chiphersteller Intel erwartet. Auf der Apple Entwickler-Konferenz in San Francisco werde Apple-Chef Steve Jobs seine Pläne bekannt geben, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf Unternehmensnahe Kreise. Damit könnte die fast neunjährige Zusammenarbeit mit IBM beendet sein.

Lieferschwierigkeiten und unterschiedliche Interessen

Der Computerpionier IBM liefert seit elf Jahren PowerPC-Prozessoren für Apples Flaggschiff Macintosh. Nach Informationen des Online-Magazins "Cnet" hatte der Computerbauer in der Vergangenheit immer wieder Lieferprobleme des Technologiekonzerns beklagt. Für größere Spannungen dürften jedoch dem Magazin zufolge unterschiedliche Interessen gesorgt haben.

So habe sich Apple eine breite Palette von PowerPC-Prozessoren gewünscht, IBM jedoch an der Profitabilität eines solchen Geschäfts mit kleinen Stückzahlen gezweifelt. Nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts IDC hatte Apple in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber rund 9 Prozent im Jahr 1993 nur noch einen Marktanteil von 2,3 Prozent weltweit erreicht.

Branchenbeobachter gehen davon aus, dass ein Partner-Wechsel zu Gunsten von Intel einen wichtigen Strategiewechsel des Unternehmens bedeuten könnte. Eine entsprechende Entscheidung könnte Apple helfen, preisgünstiger zu produzieren und sicherzustellen, dass seine Macintosh-Rechner auch gegenüber Anbietern wie Dell wettbewerbsfähig bleiben. Den Massenmarkt hatte der renommierte Computerbauer und iPod-Hersteller zuletzt mit seinem "Mac mini" adressiert, einem Rechner, den Apple erstmals in der Geschichte des Unternehmens für unter 500 Dollar (407 Euro) in den Handel brachte. (APA/dpa)