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Hoch schlagen die Wogen der Aufregung rund um das berühmt-berüchtigte Computerspiel "Grand Theft Auto: San Andreas" . Im Mittelpunkt der Kritik steht dabei keineswegs der gewalttätige Handlungsstrang, namhaften US-Politiker waren viel mehr die freizügigen Vergnügungen des Protagonisten des Games ein Dorn im Auge.

"Hot Coffee"

Der im Internet kostenlos erhältliche Mod names "Hot Coffee", ermöglicht in "Grand Theft Auto: San Andreas" nämliche interaktive Sex-Szenen, was prompt die Reaktionen des Abgeordnete Leland Yee, des Senators Joseph Lieberman und der New Yorker Senatorin Hillary Clinton provozierte. "Wir sollten alle zutiefst beunruhigt darüber sein, dass ein Spiel, welches nun die Simulation unzüchtiger sexueller Akte in einem interaktiven Format mit höchst realistischen Grafiken ermöglicht, in die Hände junger Menschen im ganzen Land gefallen ist", so Clinton in einem Brief.

Auch der amerikanische Anwalt Jack Thompson, der sich schon einige Male kritisch mit dem hinter dem Spiel stehenden Entwickler Rockstar Games befasst hat, prophezeit: "Spätestens in drei Jahren wird es Rockstar Games nicht mehr geben".

Neubewertung des Spiels

Von den Politikern wurde eine Neubewertung des Spiels gefordert. "San Andreas" ist in den USA für Jugendliche ab 17 Jahren ("Mature") freigegeben, nun soll "AO – Adults only (ab 18 Jahren) zum Einsatz kommen. Die dadurch entstehenden Verkaufseinrüche könnten zu massiven Verlusten für den Publisher Take Two führen.

Auch in Australien ist das Spiel Gegenstand heftiger Diskussionen, das für die offizielle Einstufung zuständige Office Of Film & Literature Classification hat bereits eine Untersuchung eingeleitet.

Playstation

Die neustes Entwicklung dürfte die Politiker in ihren Forderungen allerdings noch verstärken: Bisher war der virtuelle Mini-Porno nämlich nur in den PC-Versionen des Spiels zu finden. Nun wurden aber Cheats bekannt, mit denen die Sexspielchen mit Hilfe des Cheat-System "Action Replay MAX" auch für die PlayStation 2 freigeschaltet werden können. Damit sind die kritisierten Inhalte noch einem viel größeren Personenkreis zugänglich.

Patrick Wildenborg, der Erfinder des Mods, betonte dabei immer wieder, dass er nicht der Erfinder der sexuell-expliziten Szenen sei. Diese seien schon im Spiel vorhanden gewesen, er habe sie lediglich freigeschaltet: "Das einzige, was ich zu tun hatte, war, ein Bit in der Datei main.scm zu ändern", so der Hacker. (red)