Hacker haben den Code für Premiere-Sendungen geknackt, das Unternehmen fürchtet aber keine finanzielle Auswirkungen oder Belastungen für das Weihnachtsgeschäft.

Bild: derStandard.at/Lewkowicz

Computerhackern ist es nach Angaben des Schweizer TV-Verschlüsselungs-Spezialisten Kudelski gelungen, mit manipulierten Chipkarten Sendungen des Bezahlfernsehsenders Premiere zu entschlüsseln.

"Begrenzte" Anzahl an Karten

Der Finanzchef des Unternehmens, das die Karten für die Premiere-Decoder liefert, Mauro Saladini, sagte, es handele sich um eine "begrenzte" Anzahl an Karten. Derzeit sei nicht geplant, die Karten der Premiere-Kunden auf elektronischem Wege neu zu codieren. Auch müssten ausgegebene Karten nicht ausgetauscht werden.

Finanzielle Auswirkungen

Zuvor hatte ein Premiere-Sprecher gesagt, das Unternehmen prüfe einen Bericht des Internet-Dienstes "Heise Online", wonach die verschlüsselten Sendungen mit Chipkarten geknackt werden, die auf dem Schwarzmarkt für rund 100 Euro zu haben seien. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Karten massenhaft verbreitet würden. Finanzielle Auswirkungen oder Belastungen für das Weihnachtsgeschäft befürchte Premiere nicht, sagte der Sprecher.

Hack mit Methode

Dem widersprechend berichtet Digitalfernsehen.de von 5000 Karten, die sich derzeit im Umlauf befinden sollen. Es soll sich dabei um keine Spielerei von Technik-Freaks handeln, der Premiere-Hack habe Methode. Bis Weihnachten könnte die Anzahl der Karten im hohen fünfstelligen Bereich liegen, berichtet die Seite.

Ablaufdatum

Unklar ist hingegen die Haltbarkeit der gefälschten Karten, die in der Produktion nur fünf Euro kosten sollen. Da die Pay-TV-Piraten die aktualisierte Software für den illegalen Empfang selbst ins Internet stellen, können sie auch über das Ablaufdatum der Karten entscheiden. Um mehr Karten zu verkaufen, kann es dabei vorkommen, dass die Software-Unterstützung nicht von langer Dauer ist.

Straftat

Premiere-Sprecher Dirk Heerdegen warnt hingegen alle Schwarzeseher: Sie müssten sich darüber im Klaren sein, dass sie eine Straftat begingen. (red/APA/Reuters)