Schenkung: Egon Schieles "Die Alte Stadt III".

Foto: Neue Galerie, New York

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Ronald (re.) und Bruder Leonard Lauder.

Foto: AP/Gerald Herbert
New York – Die Entscheidung, Gustav Klimts Bild Adele zu kaufen, ist erst jüngst gefallen, erzählt Ronald S. Lauder im STANDARD -Interview. Ausschlaggebend war letztlich das Motiv, Klimts Arbeit "der Öffentlichkeit zu bewahren, sicher zu stellen, dass die Leute eine Chance haben, diese Arbeit, die ich aus dem Belvedere kenne und höchst bewundere, auch zu sehen." Die Frage nach dem Preis war nebensächlich, entscheidend war vielmehr, "eine Chance, die sich einmal im Leben bietet, für die neue Galerie auch zu ergreifen."

Es gebe weltweit nur zwei Plätze, um etwa Schieles zu sehen, bemerkte Lauder vor wenigen Wochen: "The Belvedere Palace and the Neue Galerie here." Mit "here" war die Neue Galerie in New York gemeint, jenes Museum, dass Ronald S. Lauder 1996 in der Fifth Avenue eröffnet hat. Gemeinsam mit dem im gleichen Jahr verstorbenen Kunsthändler Serge Sabarsky hat Lauder das Projekt entwickelt, der Name des Hauses nimmt Bezug auf die 1923 von Otto Kallir gegründete Neue Galerie in Wien.

Ronald S. Lauder, Sohn der aus Ungarn stammenden Gründerin des Kosmetik-Konzerns Estée Lauder, war 1986/ 87 zu Beginn der Präsidentschaft von Kurt Waldheim US- Botschafter in Österreich. Er verteidigte damals die Entscheidung Washingtons, das Staatsoberhaupt auf die "Watchlist" zu setzen. Lauder ist u.a. Präsident des New Yorker Museums of Modern Art und Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, dessen Raubkunst-Kommission er leitete.

Die Lauder-Foundation stiftete u.a die jüdische Schule im Wiener Augarten und ermöglichte 1986 die Neuvergoldung des "Krauthappels", der Kuppel der Secession. (mm/ DER STANDARD, Printausgabe, 20.6.2006)