London - Dolly, das erste geklonte Schaf der Welt, leidet unter Arthritis und hat damit eine neue Diskussion über mögliche Risiken des Klonen ausgelöst. Prof. Ian Wilmut vom Roslin-Institut bei Edinburgh, der als "Dollys Vater" apostrophiert wird, sagte am Freitag dem britischen Rundfunk BBC, die entscheidende Frage sei nun, ob die Gelenkentzündung im linken Hinterbein etwas mit dem Klonen zu tun habe. Dolly war am 5. Juli 1996 im Roslin-Institut geboren worden, nachdem Wilmut der Euterzelle eines erwachsenen Schafs das Erbgut entnommen und in eine zuvor entkernte Eizelle eingesetzt hatte. Wilmut sagte, Arthritis bei einem relativ jungen Schaf wie Dolly sei ungewöhnlich: "Wir wissen schon, dass es eine ungewöhnliche Häufigkeit von Todesfällen bei der Geburt geklonter Tiere gibt. Wir müssen nun erforschen, ob Krankheiten wie Arthritis, die normalerweise mit höherem Alter verbunden sind, sich normal ereignen oder ob die Häufigkeit ungewöhnlich hoch ist." "Es könnte Probleme geben" Wilmut: "Die Tatsache, dass Dolly in vergleichsweise geringem Alter Arthritis hat, legt die Vermutung nahe, dass es Probleme geben könnte. Wir wissen es nicht, und es ist sehr wichtig, dass wir es herausfinden." Die Nachricht von der Gelenkentzündung schlug an der Londoner Börse wie eine Bombe ein. Die Aktie der Firma PPL Therapeutics, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Wilmut-Teams vermarktet, verlor kurz nach Bekanntwerden der Erkrankung 15 Prozent ihres Wertes und sank auf 62 Pence (0,990 Euro/13,62 S). Sie hatte erst am Mittwoch spektakulär zugelegt, nachdem in einer US-Niederlassung von PPL fünf Schweine geklont worden waren, deren Organe bei einer Transplantation nicht mehr vom Menschen abgestoßen werden sollen. (APA/dpa)