Wien - Joseph S. Blatter bleibt Präsident des Internationalen Fußball-Verbandes FIFA. Der 66-jährige Schweizer setzte sich in Seoul beim 53. FIFA-Kongress in der Wahl am Mittwoch gegen Issa Hayatou aus Kamerun durch. Für Blatter ist es die zweite Amtszeit seit 1998. Blatter erhielt im ersten Wahlgang 139 der 195 Stimmen und schaffte die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Hayatou erhielt 56 Stimmen. Blatter war im Vorfeld mit schweren Vorwürfen konfrontiert worden. Diese reichten von Amtsmissbrauch bis Korruption. Dennoch setzte sich der Schweizer bei der Wahl souverän gegen seinen Herausforderer durch. "Dies ist ein großer Moment. Nicht wegen des Ergebnisses, sondern weil sie tiefes Vertrauen in die FIFA und mich haben", sagte Blatter. Blatter: "Lassen sie uns vergessen" Noch zum Auftakt des Kongresses hatte die Opposition den Schweizer heftig attackiert. Doch die Lobby des gewieften Taktikers aus dem Wallis wurde dadurch nicht erschüttert. Blatter bot seinen Gegenspielern, zu denen auch UEFA-Präsident Lennart Johansson gehört, eine Versöhnung an. "Lassen sie uns vergessen, was in den vergangenen Monaten war. Wir müssen den Frieden in die Fußball-Familie zurückbringen", erklärte der alte und neue Präsident. Herausforderer Issa Hayatou hatte an die Mitglieder appelliert, einen Führungswechsel herbeizuführen. "In zwei Jahren feiert die FIFA ihr 100-jähriges Jubiläum. Das ist der richtige Zeitpunkt, frischen Wind, Dynamik und Kraft hineinzubringen. Unsere Organisation befindet sich in großer Gefahr. Wir müssen ihr wieder Integrität und Stabilität zurückgeben", sagte der 56-jährige Afrikaner. Von ÖFB-Seite waren Präsident Friedrich Stickler, Generalsekretär Alfred Ludwig und Bundesliga-Vorstand Reinhard Nachbagauer beim Kongress anwesend. Ludwig gratulierte Blatter zu seiner Wiederwahl.(APA)