Porträt

Sir Galahad: Ein Sir auf dem Papier

Mit ihrem Buch "Mütter und Amazonen" von 1932 verband Bertha Eckstein-Diener alias "Sir Galahad" die Hoffnung auf eine neue Frauengeneration – ein Porträt zum 75. Todestag

Warum gerade ein Ritter der Artussage als Pseudonym für die Wiener Schriftstellerin Bertha Eckstein-Diener herhalten musste, ist genauso ein Rätsel wie viele andere noch nicht gelüftete Details über ihr Leben. Gut möglich, dass sie sich bloß einen Jux machen wollte: Sich belustigen über die damals gültige Norm, eine Publikation nur dann ernst zu nehmen, wenn sie aus der Feder eines männlichen Autors stammte. Die ironische Aneignung überspitzter männlicher Attribute hätte jedenfalls gut zu ihr gepasst.