Stephanie Merckens

Es ist nicht alles diskriminierend, was differenziert

Gedanken zum Recht des Kindes auf Vater und Mutter anlässlich der Änderungen für die Stiefkindadoption: Ist Österreich auf dem Weg zur immerwährenden Geschlechterneutralität?

Vergangenen Dienstag wurde im Ministerrat eine Änderung des Adoptionsrechts beschlossen, die einigen Zündstoff enthält. Geht es nach dem Willen der Regierung, so soll es schon ab Juli möglich sein, das leibliche Kind eines gleichgeschlechtlichen Partners adoptieren zu können. So harmlos diese Änderung der sogenannten Stiefkindadoption für einige vielleicht auch klingen mag, markiert sie dennoch den Abschied vom bisherigen Elternbegriff: Statt Vater und Mutter soll ein Kind rechtlich nunmehr eben zwei Väter, aber keine Mutter mehr haben können (oder umgekehrt). Und es ist illusorisch, zu glauben, dass dieser Schritt keine weiteren rechtlichen Konsequenzen im Bereich der Adoption nach sich ziehen würde.