Albinismus

Tansania: Die Jagd auf weiße Afrikaner

In Tansania kommt Albinismus viel häufiger vor als in Europa. Doch medizinische Betreuung für die hellhäutigen Afrikaner ist kaum vorhanden. Dafür hält sich immer noch der mörderische Aberglaube, dass deren Körperteile Erfolg und Gesundheit bringen

Dodoma - Die Sonne hat Ziyada Nsembos Sehkraft zerstört. Die 60-Jährige ist eine von zirka 33.000 Personen in Tansania, die Albinismus haben. Das besagt eine Statistik der Hilfsorganisation Under the Same Sun. Ziyadas Körper produziert keine ausreichende Menge des Pigments Melanin. Ein Gendefekt, bei dem Vater und Mutter das Gen in sich tragen müssen – so wie bei Ziyadas Eltern. Deshalb hat deren Tochter kein schwarzes Haar, keine dunkle Haut. Ihr Haar ist blond, ihre Haut ist weiß. Und der Aberglaube macht ihr und vielen anderen Albinos in Tansania das Leben schwer.