Oper

"Gilgamesch" in der Expedithalle: Bier, Götter und Gesang

Die Geschichte des sumerischen Königs von Uruk als Oper in Wien

Gilgamesch, König der sumerischen Stadt Uruk, gab einem der ältesten Texte der Literatur seinen Namen. Das gleichnamige Epos ist für René Clemencic "die ewige Geschichte des Ich, das im illusionären Zeitstrom zunächst seine maß- und schrankenlose Hybris auslebt, bis es durch die bestürzende Begegnung mit dem Du zu sich und zur Welt kommt". Größenwahn, Tod, der Verlust, Sinnsuche - das sind in seiner Lesart und in jener des Sirene Operntheaters die Themen, mit denen der Held konfrontiert ist. Sumerische Quellen berichten davon, dass das Epos dem jeweiligen Herrscher vorgetragen wurde, wenn er bei Tisch saß und Bier trank - und zwar in Form des Gesangs.