Geistesblitz

Tätowierungen gelten oft immer noch als Rebellion auf der Haut

Julia Ganterer forscht, wie sich gesellschaftliche Verhältnisse in Tattoos darstellen

Foto: AAU/Müller
Foto: AAU/Müller

Tätowierungen sind so alt wie die Menschheit selbst. Bereits an der mehr als 5000 Jahre alten Gletschermumie Ötzi hatte man 61 einfache Stichmuster gefunden. Kaiserin Elisabeth soll einen kleinen Anker auf ihrer Schulter verewigt haben. Aber nicht nur Tattoos und Piercings zählen zu diesen leiblichen Veränderungen, sagt die 29-jährige Wissenschafterin Julia Ganterer, die an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt Körpermodifikationen beforscht. "Im Grunde modifiziert sich jeder tagtäglich." Deshalb gehört Bodybuilding oder das Nägellackieren genauso dazu wie der Besuch im Piercingstudio. Die Bedeutung solcher Prozesse und die damit verknüpfte Identitätsentwicklung bei Jugendlichen sind Teil ihrer Doktorarbeit am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung.