Buchneuerscheinung

Alessandro Baricco: Hurra, die Barbaren sind endlich da!

Der italienische Autor feierte mit seinen Romanen Welterfolge. In einem Essayband setzt er sich mit den Verrohungen der Gegenwart auseinander

Alessandro Baricco lässt seinen Essayband Die Barbaren (Hoffmann und Campe, 20,60 Euro) am Fuß der Chinesischen Mauer enden. Dort, im Reich der Mitte, sitzt der italienische Autor in einer kleinen Pension. Warmes Wasser gibt es nicht, ein Fernsehgerät schon. Auf einem Kanal spielt ein Mann Querflöte durch die Nase und balanciert dazu Teller auf seinem Kopf, auf einem anderen ist der dem gebürtigen Turiner verhasste Fußballklub AC Milan zugange und pflegt den sterilen Ballbesitz. Ein durchaus unerfreulicher Abend in der Fremde also – in einer schönen, neuen, globalisierten Welt.