1917–2019

Walter Munk – der Mann, den sie "Einstein der Ozeane" nannten

Der aus Österreich stammende Ozeanograf ist im Alter von 101 Jahren gestorben

Foto: Wikimedia/Holger Motzkau
Foto: Wikimedia/Holger Motzkau

Im Herbst 2013 betrat ein älterer Herr, gestützt von einem Rollator und seiner Frau, ein Haus am Strand von Santa Monica, USA. Österreichische Wissenschafter und Wissenschafterinnen hatten sich hier für das alljährliche Netzwerktreffen "Austrian Research and Innovation Talk (Arit)" getroffen. Walter Munk hieß der Mann, in Österreich kennt man ihn bis heute kaum, in den USA war er eine Berühmtheit: 1917 in Wien geboren, schickte ihn seine entnervte, allein erziehende Mutter schon 1932 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Der damals 15-jährige Bub schwänzte nämlich die Schule, ging lieber Ski fahren und musste wegen seiner schlechten Noten eine Klasse wiederholen. Nun sollte er in eine Schule im Staat New York gehen und danach einen gut bürgerlichen Beruf erlernen – und zwar in der Bank seines verstorbenen Großvaters Lucian Brunner.