Abwehrreflex

Cancel-Culture gegen Künstler und Werke: Debatten einfach ausradieren

Gestürzte Statuen, Boykott der Bücher von J. K. Rowling, und auch in sozialen Medien wird unangenehmes Verhalten inzwischen ausgiebig gestraft

Foto: Imago
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Wenn Protestierende der Bewegung Black Lives Matter Statuen von Christoph Kolumbus stürzen wollen und Angestellte des US-Verlags Hachette dagegen protestieren, dass er nach Joanne K. Rowlings recht konservativem Tweet zu Transgenderpersonen deren neues Kinderbuch herausbringt, haben beide Vorfälle etwas miteinander gemein: Man kann sie der Cancel-Culture zurechnen. Sie ist in den USA das Schlagwort der Stunde. Cancel- Culture bedeutet, jemanden öffentlich zu boykottieren, seine Auftritte zu unterbinden, ihn nicht mehr stattfinden zu lassen, ihn auszuradieren. Die Entscheidung darüber fällt in den sozialen Netzwerken.