Pandemie

Rassismus und Corona: Schuld sind die anderen

Immer wieder wird in der Pandemie Menschen mit Migrationsgeschichte die Schuld gegeben. Wie die Vorwürfe auf Betroffene wirken und wieso sie sich hartnäckig halten, auch wenn Evidenz fehlt

Foto: APA / Gerd Eggenberger
Foto: APA / Gerd Eggenberger

Die Massentests sind in Österreich abgeschlossen, die Teilnahme der Bevölkerung war verhalten. Von den mindestens 50 Prozent, die die Regierung als Ziel vorgegeben hat, sind alle Bundesländer weit entfernt. Eine Mitverantwortung dafür wird immer wieder Menschen mit Migrationshintergrund gegeben: Zuletzt führte etwa Klaus Schneeberger (ÖVP), Bürgermeister von Wiener Neustadt, die niedrige Beteiligung von nur 15 Prozent auf die "Zusammensetzung in der Stadt" zurück, die "einen riesengroßen Migrationsanteil" (siehe Infobox) habe. Menschen mit Migrationshintergrund hätten sich nur "spärlich" testen lassen, so Schneeberger. Vergangene Woche sagte der Gesundheitsexperte Armin Fidler, dass es in Vorarlberg "möglicherweise ein Kommunikationsproblem" mit Menschen mit Migrationshintergrund gebe. Bei den Tests werden allerdings weder Nationalität noch Migrationshintergrund erfasst.