Architektur

Im wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss kollidiert fast alles

Fast 600 Millionen Euro öffentliches Geld, sieben Jahre Bauzeit und Streit – das Humboldt-Forum im Berliner Stadtschloss ist fertig. Offen ist es noch nicht. Was darf man erwarten?

Foto: Christoph Musiol
Foto: Christoph Musiol

Das Schloss ist fertig. Sosehr seine Initiatoren jahrelang auf diesen Satz hingefiebert haben, so viel Kopfschütteln verursacht das Projekt noch immer bei seinen Kritikern. 18 Jahre nachdem der Deutsche Bundestag mit 380 zu 133 Stimmen für den Wiederaufbau des 1950 gesprengten Stadtschlosses stimmte, ist er fertig, der teuerste Kulturneubau der Republik, der offiziell Humboldt-Forum heißt. Um das Bauwerk kommt niemand herum. Nicht nur wegen der nachgebauten Fassaden des Barockbaumeisters Andreas Schlüter und der unübersehbaren Kuppel, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass dieser von Rekonstruktionsfreunden initiierte, auf 105 Millionen Euro privater Spenden basierende und zum Großteil staatlich finanzierte Repräsentationsbau auf prominentem Terrain im Zentrum von Berlin steht. Doch wofür steht er?