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Corona-Demo in Wien: Rechte zwischen Aufruhr und Rührung

Nach der Großdemonstration vom 31. Jänner befindet sich die extreme Rechte im Freudentaumel – zu Recht?

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH
Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Die Durchsetzung einer behördlich untersagten Demonstration, bei der an die zehntausend Menschen in Wien stundenlang mit bis zur Selbstaufgabe deeskalierender Polizeibegleitung durch Wien zogen, hat am rechten Rand Begeisterungsstürme hervorgerufen. „Einmalig“ und „wahrlich historisch“ sei es gewesen, „wie sich die Leute vom Verbot nicht abschrecken ließen“, beschrieb Stefan Magnet die – seines Erachtens – „friedliche Revolution“ im rechten "Wochenblick". Nicht weniger als eines „Wunders“ glaubte ein anderer teilhaftig geworden zu sein. Wieder ein anderer, „Identitären“-Führer Martin Sellner, berichtete ergriffen von jener „Sternstunde, als das Volk sich seinen Ring zurückgenommen hat“, ortete „Revolutionsstimmung in der ganzen Stadt“ und zog Parallelen zur Besetzung der Hainburger Au. Ein vierter zeigte sich überzeugt, dass schon bald, erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik, eine Regierung über Straßenprotest stürzen werde. Dass die tags darauf verkündeten Lockerungen einiger Corona-Maßnahmen als unmittelbares Resultat der Demonstration reklamiert wurden, versteht sich von selbst.