Retter oder Bösewicht

René Benko und die Politik: Opposition will Kika/Leiner-Übernahme durchleuchten

Der Milliardär René Benko übernahm im Sommer 2018 die Möbelkette Kika/Leiner. Die Opposition glaubt, dass Türkis-Blau ihm dabei zu sehr half

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER
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"Scheiße", schrieb Thomas Schmid: "Das ist nicht gut." In solche Verzweiflung stürzte ihn im Sommer 2018 ein Artikel über den Verkauf von Kika/Leiner an René Benkos Signa – das glaubt zumindest die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Während Schmids Urlaub in Griechenland läutete laut Trend mehrfach sein Telefon: Er soll gebeten worden sein, "im Bundesrechenzentrum den Fristenlauf für die Anmeldung einer Insolvenz zu verlangsamen". Auch der Kanzler soll sich bei Schmid gemeldet haben, der an diesen Junitagen am Berg Athos in Griechenland weilte. "Thema war jedes Mal die Möbelkette Kika/Leiner", schrieb der Trend. Die Veröffentlichung regte Schmid auf. "Ich bin tot", schrieb er seinem Mitarbeiter im Juli 2018, nachdem dieser ihn auf den Artikel und die Erwähnung des Bundesrechenzentrums aufmerksam gemacht hatte.