Theaterkritik

"Testo Junkie" im Werk X: Erst Geschlechter, dann Nationen überwinden

Paul Preciados Buch kongenial dramatisiert

Foto: Peter Griesser
Foto: Peter Griesser

Eine Kuschelcouch, funkige Sexmusik, ein Schreibtisch mit Dildos neben dem Computer. Wir schreiben das Jahr 2005, und die breite Masse könnte "queer" nicht einmal buchstabieren, doch in dieser Wohnung wird schon mit weit komplexeren Begriffen wie "Disidentifizierung" oder "pharmapornografisches Regime" hantiert. Jeden Abend reibt sich der Bewohner 50 mg Testosteron aus einem silbernen Päckchen in die linke Schulter. Oder eigentlich die Bewohnerin.