Junge-Akademie-Blog

Geschichten aus der Werkzeugkiste der Kakadus

Was steckt wirklich hinter dem Werkzeuggebrauch? Das wollen Forscherinnen und Forscher an der Veterinärmedizinischen Universität Wien herausfinden

Foto: Alice Auersperg
Foto: Alice Auersperg

Wenn wir an Werkzeuggebrauch bei Tieren denken, bringen wir diesen oft unbewusst mit außerordentlicher Intelligenz in Verbindung. Ein Grund dafür ist, dass der Gebrauch und insbesondere die eigene Herstellung von Werkzeugen über lange Zeit als einzigartige Kompetenz unserer Spezies betrachtet wurde. "Man The Tool Maker" titulierte der britische Anthropologe Kenneth Oakly sein 1949 erschienenes Buch über die menschliche Frühgeschichte. Ein Jahrzehnt später schickt der bekannte Paläoanthropologe Louis Leaky die junge Jane Goodall nach Afrika, um wilde Schimpansen zu studieren. Diese beschreibt zum ersten Mal, wie Schimpansen sich aus Halmen eine Art Angel zurechtkauen, mit der sie in Termitenbauten nach nährreichen Insekten fischen. Leaky reagiert humorvoll: "Nun müssen wir den Menschen neu definieren, das Werkzeug neu definieren oder wir müssen den Schimpansen als Mensch akzeptieren."