Lobbying und Justiz

"Vergiftete Stimmung" in der Justiz: Staatsanwältin wechselt zu Ainedters

Mit der Abwerbung einer Oberstaatsanwältin der WKStA gelang der Kanzlei Ainedter ein PR-Coup – vor allem weil diese sich mit harscher Kritik an der Justiz zitieren ließ. Dienstrechtliche Konsequenzen wird das nicht haben

Foto: APA/Schlager
Foto: APA/Schlager

Der Wechsel der WKStA-Oberstaatsanwältin Linda Poppenwimmer in die Kanzlei Ainedter & Ainedter sorgt weiter für Aufregung. Vor allem weil sich Poppenwimmer in einer Pressemitteilung der Kanzlei öffentlichkeitswirksam über ihre Sicht auf die Justiz ausließ. Sie könne selbiger nicht mehr "dienen", weil die "staatsanwaltschaftliche Arbeit zunehmend durch ein vergiftetes und von Freund-Feind-Denken bestimmtes Klima überlagert" werde, ließ sie wissen. Das Pikante an ihrer Kritik: Poppenwimmer ist noch bis 15. Dezember aktiv in der Justiz, ab dann wird sie für ein Jahr karenziert, um quasi auf der anderen Seite, in einer Anwaltskanzlei, zu dienen. "Exotisch" sei das, sagen Justizkenner – und sie dürften recht haben.