Berlin – "Hundert Jahre" sollten seine Bücher halten. Zumindest haben sie ihn nunmehr überlebt. Denn "umgeben von seinen Büchern" ist der Verleger Klaus Wagenbach vergangenen Freitag 91-jährig verstorben. Und was das für Bücher sind, die den gebürtigen Berliner ab 1965 zu einem der prägendsten Verleger Deutschlands machten! Etwa die wegen ihres Formats sogenannten "Quarthefte", die aktuelle Literatur aus Ost- und Westdeutschland zu möglichst geringen Preisen unters Volk bringen sollten. Ziel war wechselseitige Verständigung dank Günter Grass und Ingeborg Bachmann. Doch quittierte die DDR Wolf Biermanns Drahtharfe mit dem Lizenz- und Einreiseverbot für Wagenbach.
1930–2021
Verleger Klaus Wagenbach gestorben
Mit seinen Büchern prägte er das linke Deutschland