Tigray

Entsetzen nach Drohnenangriff mit 56 Toten in Äthiopien

Kurz zuvor hatte Premier Abyi als "Signal der Versöhnung" noch Oppositionelle freigelassen. Die UN setzen ihre humanitären Aktivitäten aus

Bei einem Drohnenangriff der äthiopischen Luftwaffe in der Tigray-Provinz sind mindestens 56 Zivilisten ums Leben gekommen und 30 verletzt worden. Angehörige humanitärer Organisationen berichteten der Agentur Reuters, dass der Angriff in der Nacht auf Samstag einer Schule in Dedebit im Westen der Bürgerkriegsprovinz gegolten habe, in der mehrere Hundert Vertriebene untergebracht waren – vor allem ältere Menschen und Kinder. Die Verletzten, darunter auch Kinder, seien in das Suhul-Krankenhaus in der Provinzstadt Shire gebracht worden, wo sie Mitarbeitern der Hilfsorganisation von dem Luftangriff berichteten. "Es war stockdunkel, und wir konnten nicht wegrennen", soll der 75-jährige Asefa Gebrehaworia erzählt haben, dessen Freund bei dem Angriff ums Leben kam. Er selbst überlebte mit Verletzungen an Händen und Beinen.