Jahresjubilar

Pasolini-Serie, Teil drei: Der Poet der italienischen Armen

"Doch was nützt mir das Licht?": Autor Pier Paolo Pasolini veröffentlichte 1957 mit "Gramsci’s Asche" seinen bedeutendsten Gedichtband

Foto/Grafik: Marie Jecel
Foto/Grafik: Marie Jecel

Mit Erscheinen seines Gedichtbandes Le Ceneri di Gramsci (Deutsch: Gramsci’s Asche) 1957 war Pier Paolo Pasolini endlich der erhoffte Spagat gelungen. Der acht Jahre vorher aus dem Friaul nach Rom übersiedelte Dichter schrieb nunmehr formvollendete Verse. Er fügte Terzinen und Elfsilber – Formen in der Nachfolge Dantes – zu schier endlosen Gesängen zusammen. Doch vor den stummen Mauern der Tradition, den duftenden Grasmulden und "toskanischen Feldern", gewinnt Pasolini in elf Langgedichten mit großer Entschiedenheit neuen, von keinem Vorgänger bereiteten Boden.