Österreichische Erstaufführung

Familie, surreal: Simon Stephens' "Am Ende Licht" im Akademietheater

Regisseurin Lilja Rupprecht gestaltet das Sozialdrama um den Tod einer Familienmutter als surreales Tableau

Susanne Hassler-Smith
Susanne Hassler-Smith

Die Mutter dreier erwachsener Kinder stirbt infolge einer plötzlichen Gehirnblutung im Getränkegang eines Supermarkts. Das Sterben geht wahllos vor. Christine hat ihr Leben lang vermutlich zu viel getrunken. Diesen Moment des Todes dehnt Simon Stephens in Am Ende Licht zu einem ganzen Theaterstück aus (im Akademietheater dauert er knappe zweieinhalb Stunden). Der britische Dramatiker nutzt dafür ein Motiv, das meist dem Science-Fiction-Film vorbehalten scheint: Die Tote bleibt noch eine Weile da und verabschiedet sich von ihren Lieben – undercover oder als Geist. Wer möchte nicht mit seiner verstorbenen Mutter ein letztes klärendes Gespräch führen können?