Umfragenaffäre

Schwere Verdachtsmomente gegen festgenommene Ex-Ministerin Sophie Karmasin

Die frühere Familienministerin wurde festgenommen. Sie soll mit Sabine B. und einer dritten Demoskopin ein Ministerium getäuscht haben

Foto: APA/Hochmuth
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Die Inseraten- und Umfragenaffäre ist deutlich umfangreicher als bislang angenommen. So soll die frühere Familienministerin Sophie Karmasin, die von 2013 bis 2017 auf einem ÖVP-Ticket in der Regierung war, ein ausgefeiltes System zur Auftragsakquise erfunden haben. Dem Vernehmen nach spannte Karmasin dafür zwei befreundete Meinungsforscherinnen ein, darunter Sabine B., ihre frühere Assistentin. Mindestens drei Mal soll Karmasin nach ihrer Zeit als Ministerin Angebote für Studien an das Sportministerium gelegt haben – und B. sowie die andere Meinungsforscherin ebenfalls, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. So sei der Eindruck erweckt worden, Karmasin lege das beste Angebot vor. "In allen Fällen zielten die abgesprochenen Angebote darauf ab, dass Karmasin Bestbieterin sein und den Auftrag vom BMÖDS erhalten sollte", heißt es in der Festnahmeanordnung.