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"Muttertag" und die Frage nach dem österreichischen Nationalhorror

In der Horrorforschung geht man zurzeit der Frage nach den nationalen Ausprägungen des Genres nach. Was hat Harald Sicheritz' gleichnamiger Feiertagsklassiker damit zu tun?

Foto: imago
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Die Horrorforschung hat sich in den letzten Jahren vom asozialen, anrüchigen, manchmal auch übelriechenden Außenseiter zu einem absoluten Standard innerhalb der Literatur- und Filmwissenschaften entwickelt. Völlig zu Recht (sagt der Horrorforscher), denn Horror macht unsere Welt erst komplett. In ihm erscheint, was wir sonst nicht in den Blick kriegen. Dabei macht er bevorzugt jene Aspekte der Kultur sichtbar, bei denen wir für gewöhnlich ein (oder zwei) Augen zudrücken. Eine der spannendsten Fragen ist dabei die nach seiner nationalen Signatur. In seiner quasi verräterischen Funktion sagt der Horror mitunter mehr über den sogenannten Nationalcharakter aus, als dieser selbst wahrhaben will. Die Frage nach dem österreichischen Nationalhorror ist dabei bisher völlig offen geblieben. Durchaus aus gutem Grund, so scheint es auf den ersten Blick.