
Die Stimme tremoliert. Sie justiert herum, wie eine Läuferin im Startgerät erst den richtigen Tritt sucht, bevor sie losrennt. Florence Welch eilt aber nicht los. Das ginge schon wegen der von ihr präferierten Wallewalle-Kleider nicht. Der Luftwiderstand allein! Da wäre die Konkurrenz längst mit Medaillen behangen, ginge sie erst wie ein Segelboot über die Ziellinie. Nein. Welch ist Sängerin. Und zwar eine, die diese Zuschreibung verdient. Keine Piepmaus, niemand, der Autotune braucht, um ein rachitisches Lüfterl auszuatmen. Florence Welch hat ein Organ, und das ist zu ihrer Trademark geworden. Ebenso wie ihr Faible für Kleider, die vor zwei Jahrhundertwenden erstmals in der Mode waren.