Migrationspolitik

In Gaziantep, wo nun jeder Vierte aus Syrien kommt, gärt es unter der Oberfläche

Im türkischen Vorwahlkampf beginnen Parteien die wachsenden Ressentiments gegen syrische Flüchtlinge gegen Präsident Erdoğan zu nutzen. Ein Lokalaugenschein

Foto: EPA / Sedat Suna
Foto: EPA / Sedat Suna

Um zwei Uhr Nachmittags füllt sich eine kleine Straße am Rande der Altstadt plötzlich mit Kindern. Auffällig viele Mädchen mit Kopftuch und arabisch sprechende Burschen verschwinden in die heruntergekommenen Gassen, nach wenigen Minuten ist von ihnen nichts mehr zu sehen. "Schulschluss", meint der Besitzer einer kleinen Greißlerei lakonisch, "die syrischen Kinder gehen nach Hause." Folgt man ihnen in das Gassengewirr, wird schnell klar, dass hier die syrischen Flüchtlinge die Mehrheit stellen.