Italien

"Biblische" Dürre in Norditaliens Poebene

Italien leidet seit Monaten unter extremer Trockenheit. Dramatisch ist die Situation im Norden, wo massive Ernteausfälle drohen und Kraftwerke vom Netz genommen werden müssen

Foto: AFP/Cruciatti
Foto: AFP/Cruciatti

Der kalendarische Sommer hat noch nicht einmal begonnen, und bereits jetzt präsentiert sich der größte Fluss Italiens, der Po, auf seiner ganzen Länge als Kiesbett und Sandbank; wenn in der flirrenden Hitze einmal ein Lüftchen weht, wird dort, wo sonst träge große Wassermengen vorbeiziehen, Staub aufgewirbelt, der auf der schweißnassen Haut der Anrainer kleben bleibt. Das Wasser fließt nur noch in einer engen Rinne, und im weitläufigen Delta östlich von Ferrara, wo der für die Norditaliener mythische Fluss in die Adria mündet, fließt das Wasser rückwärts: Der Pegelstand des Po ist so tief, dass der Meeresspiegel höher liegt. Schon dringt das Salzwasser des Meeres im Flusslauf zehn Kilometer weit ins Landesinnere vor und sickert unterirdisch in die Äcker und in das Grundwasser ein.