Kunstdebakel

Documenta: Die Naivitätsfalle – wie man an den eigenen Ansprüchen scheitert

Die Documenta Fifteen steht nach dem Antisemitismus-Eklat vor einem Scherbenhaufen. Schuld daran ist das Kuratorenkollektiv

Foto: Wolfgang Rattay/Reuters
Foto: Wolfgang Rattay/Reuters

Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bis das für die Documenta Fifteen verantwortliche Kuratorenkollektiv Ruangrupa am Freitag endlich Stellung bezogen hat. An dem Scherbenhaufen, vor dem die bedeutende Kunstausstellung in Kassel nach dem Antisemitismusdebakel um das mittlerweile entfernte Wimmelbild von Taring Padi steht, wird das Statement wohl nichts mehr ändern können. "Es ist unser Fehler. Wir entschuldigen uns für die Enttäuschung, die Schande, Frustration, Verrat und Schock, die wir bei den Betrachtern verursacht haben", schreiben sie reumütig auf der Homepage. "Wir haben alle darin versagt, in dem Werk die antisemitischen Figuren zu entdecken."