
Wer sein Ministerinnenamt verliert, kann sechs Monate lang weiterhin 75 Prozent des Gehalts beziehen – vorausgesetzt, man bezieht kein eigenes Einkommen. Diese Möglichkeit hat 2017 auch Sophie Karmasin (ÖVP) nach dem Ende der großen Koalition genützt. Zuvor war sie vier Jahre lang Familienministerin gewesen. Nach Aufkommen der Inseratenaffäre und dem Geständnis der Meinungsforscherin Sabine Beinschab hat Karmasin insgesamt 72.000 Euro, die sie als Gehaltsfortzahlung erhalten hatte, freilich zurückgezahlt. Beinschab war einst Mitarbeiterin und später bis zum Aufkommen der Inseratenaffäre im Herbst 2021 Geschäftspartnerin von Karmasin gewesen.