Datenschutz

Google-Schriftarten: Mandantin soll sich in AMS-Kurs umfassende IT-Kenntnisse angeeignet haben

Dabei soll sie gelernt haben, Websites in großem Stil zu durchsuchen. Außerdem stehe sie in einem engen persönlichen Verhältnis zu dem Anwalt, den sie in der Sache beauftragt hat

Foto: APA / AFP / Kirill Kudryavtsev
Foto: APA / AFP / Kirill Kudryavtsev

Wien/Groß-Enzersdorf – Ein niederösterreichischer "Datenschutzanwalt" hat offenbar hunderte Schreiben an Website-Betreiber ausgesendet, um auf dem Vergleichsweg 190 Euro Schadenersatz wegen Datenschutzverletzungen zu erwirken. Die Causa zog große Aufmerksamkeit auf sich, DER STANDARD berichtete. Jetzt liegen neue Informationen vor, die einen Schatten auf das Vorgehen des Anwalts Marcus H. und seiner Mandantin Eva Z. werfen. Ein ehemaliger Freund der Frau gibt an, dass die beiden in einem nahen persönlichen Verhältnis zueinander stehen. Zudem habe Z. vor rund sechs Monaten einen IT-Kurs beim AMS besucht. Dabei habe sie sich die Fähigkeiten angeeignet, die sie benötigte, um Websites in großer Masse aufzurufen und auf den datenschutzrechtlichen Fehler zu untersuchen, den die beiden in ihrem Schreiben hervorstrichen. Auf Anfrage des STANDARD sagt Anwalt H., von einem IT-Kurs nichts zu wissen. Zu dem persönlichen Verhältnis zu seiner Mandantin will er sich nicht äußern.