Album-Kolumne

Hallo, was lesen Sie, Stefano Bernardin?

Das fragt Manfred Rebhandl wöchentlich Menschen des öffentlichen Lebens. Dieses Mal den Schauspieler Stefano Bernardin, der gerade "Hamlet – One Man Show" spielt

Foto: privat
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Der Kollegium-Kalksburg-Absolvent hat Hamlet dort nie gelesen, "in unserer Jesuitenschule gab es nur Goethe und Schiller, Shakespeare galt als Ausländer!", lacht er. Am Konservatorium hat er sich dann einen Monolog dar aus "erarbeitet", aber das ganze Stück nie geschafft. Peter Brooks The Tragedy of Hamlet fixte ihn ein wenig an, ebenso wie die Brandauer-Inszenierung 2002 an der Burg. Gerade spielt Bernardin den Klassiker als One-Man-Show auf diversen Bühnen, wofür er sich durch alle möglichen Übersetzungen gearbeitet hat: "Die vom Fontane ist gar nicht schlecht; die vom Frank Günther ist okay; die Schlegel-Thieck bei Reclam kannst weghau’n. Und dann gibt’s – auch bei Reclam – noch die vom Holger Klein, die ist am unpoetischsten und darum die beste, die kaufts euch bitte!", richtet er sich nicht zuletzt an die Jugend, der er das – "dramaturgisch schlechte!" – Stück zur Lektüre jedenfalls nach wie vor empfiehlt: "Hundert Mal besser als der Faust!"