Gespräch

"Ich wusste, sie gibt keine Interviews": Film über Elfriede Jelinek

Regisseurin Claudia Müller hat für "Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen" Archivmaterial zu einem beeindruckenden Filmporträt montiert

Foto: Polyfilm
Foto: Polyfilm

Bis zur Nobelpreis-Verleihung 2004 hat Elfriede Jelinek viele Male und offen über ihr literarisches Schaffen Auskunft gegeben. Davon zeugt und lebt Claudia Müllers Filmporträt Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen, das sich vorwiegend aus Archivmaterial speist. Die Schriftstellerin hat sich zwar der Sichtbarkeit entzogen, nicht aber dem Schreiben – ihr neues Buch Angabe der Person erscheint in wenigen Tagen –, und sie hat auch ihre Stimme nicht aufgegeben. Diese wirkt im Film inklusive eines neuen Interviews wie eine zweite Hauptfigur. Regisseurin Müller macht Jelinek selbst zur Sprecherin über ihr in sechs Jahrzehnten entstandenes Werk und seine nabelschnurartige Anbindung an die österreichische Nachkriegsgeschichte.