Massenaussterben

Biologe: "Für Straßenbau wird 30-mal mehr Geld ausgegeben als für Naturschutz"

Auf der Konferenz COP in Montreal beginnt am Mittwoch das Ringen um den Artenschutz. Biodiversitätsforscher Franz Essl zeigt auf, was in Österreich falsch läuft

Foto:  Imago/Imagebroker
Foto: Imago/Imagebroker

Es ist ein kryptischer Code, der im Rahmen der Biodiversitätskonferenz ab Mittwoch im kanadischen Montreal verhandelt wird: 30×30. Dahinter verbirgt sich die Aufforderung an alle Staaten, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent des Landes und der Meere unter Schutz zu stellen – unter Anerkennung der Rechte indigener Völker. Damit soll die rasant fortschreitende Zerstörung der Artenvielfalt gestoppt werden. Denn die Zahlen sind alarmierend: Eine Million Arten ist vom Aussterben bedroht. 70 Prozent der seit 1970 erfassten Populationen an Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien sind laut dem aktuellen "Living Planet Report" des WWF durch den Einfluss des Menschen bereits verschwunden.