Frühjahr 1945: Eine junge Frau radelt das Oberinntal flussaufwärts, schwer beladen. Den Zug hat sie nicht genommen, weil sie Kontrollen fürchtet. Nach Haiming biegt sie ins Ötztal, tritt weiter bis Ötz. Mit letzter Kraft schiebt sie das Rad die Kehren nach Piburg hoch. Gut 70 km war sie, aus Hall kommend, unterwegs, über Steigungen und Schotterstraßen, eine mühsame Tagestour. Die 22-Jährige bleibt unbehelligt, gleicht sie doch dem deutschen Fräuleinwunder: groß, schlank, blondgelockt, blauäugig.
Frauen im Widerstand
Johanna Wagner: Die Frau, die mit Maschinenpistolen ins Ötztal radelte
Eine Geschichte über das Nachkriegsschweigen und eine Frau, die ihr Leben riskierte