Auf die Zwölf

"FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter": Kinodoku über die deutsche Technoband

Regisseurin Cordula Kablitz-Post begleitet den deutschen Ravekönig H. P. Baxxter ("Hyper Hyper") durch die Lockdowns – und auf die Partys

Foto: Avanti Media Fiction 2022
Foto: Avanti Media Fiction 2022

Es sind wohl die einsamsten Momente, die man sich im Leben eines kreativen Menschen vorstellen kann. Das leere Blatt Papier. Der "horror vacui", die Angst vor der Leere, gilt in der Kunstgeschichte als das Bedürfnis, möglichst jede freie Stelle in einem Werk zu füllen, und sei es nur mit Ornamenten. Wer fühlt sich nicht beim Eintreten in eine Barockkirche erschlagen? Erst in der Moderne begann sich dann als Gegenpol der Mut zur Leere durchzusetzen. Schon sind wir bei Techno und dessen systemischem Minimalismus angelangt, der an den Bars in den Clubs und in den Tabaktrafiken einst für Umsatzrekorde sorgte, weil die partywütigen Gäste sonst nicht wussten, was sie mit den Händen anfangen sollten. Die ganze Nacht die Hände in die Höhe zu recken ist sicher nicht abendfüllend.