Elementarpädagogik

Zu Besuch in einem Montessori-Kindergarten: "Spielzeug gibt es hier nicht!"

Die Montessori-Pädagogik ist voll im Trend. Eltern stehen bei Kindergärten und Schulen Schlange. Doch was ist so besonders daran? Unsere Autorin hat ein Kinderhaus in Wien besucht

Foto: iStockphoto.com/Poplasen

Montessori Kindergarten Wien

Foto: iStockphoto.com/Poplasen

Während heute in Wien die städtischen Kindergärten geschlossen bleiben, um am "Tag der Elementarpädagogik" auf die Personalnot aufmerksam zu machen, scheint im Montessori-Kinderhaus im dritten Bezirk alles wie immer zu sein. In der Gruppe der Drei- bis Sechsjährigen gibt es gerade Frühstück. Die Kinder haben das Buffet selbst hergerichtet. Ein kleiner Junge nimmt sich ein Stück Butter, eine Scheibe Brot, ein paar Scheiben Gurke und sucht sich einen Platz. Dann schmiert er sich sein Butterbrot. Auf jedem Tisch liegt ein kleines Häkeldeckchen, darauf eine Glasvase mit einer weißen Rose. Die Stimmung im Kinderhaus ist ruhig. Es riecht nach Orange, eine Kerze brennt auf dem Küchentresen. Kein lautes Kindergeschrei, kein Laufen und Toben. Fast meditativ bewegen sich die Kleinkinder zwischen Frühstücksbuffet und Tischen hin und her. Im Nebenraum sitzt eine Pädagogin mit einem Globus in der Hand und einigen Kinder um sie herum auf dem Boden. Sie lernen die Kontinente.