Ein Jahr Krieg

Alltag in der Ukraine: Leben zwischen Bomben und Burnout

Wlada näht Tarnnetze, Wladimir bäckt Brot für Soldaten, Elena rettet Tiere. Zu Besuch bei Menschen, die sich ihr Leben nicht von Wladimir Putins Krieg diktieren lassen wollen

Foto: Helena Lea Manhartsberger
Foto: Helena Lea Manhartsberger

Klar, im ersten Moment seien da der Schock und die Angst gewesen. Die Explosionen, die sich ganz nah anfühlten. Die Textnachrichten von den Freundinnen und Freunden. Die Radiosprecher, die versuchten, das Unfassbare in Worte zu fassen; und das alles nur Tage nachdem sie in ihre neue Wohnung gezogen und gerade damit beschäftigt war, es sich gemütlich zu machen. "So seltsam sich das anhören mag: Ich erinnere mich vor allem daran, wie ruhig ich war", erzählt Wladyslawa Ilynska. "So unwirklich es sich anfühlte: Als es losging, war das nur das Ende einer logischen Entwicklung. Und deshalb war ich überhaupt nicht panisch. Es hat alles Sinn ergeben."