Virus-Langzeitfolgen

ME/CFS-Betroffene: Ein Leben im Schatten der Gesellschaft

ME/CFS ist eine schwere neurologische Erkrankung, sie kann auch infolge einer Corona-Infektion auftreten. Wie viele betroffen sind, dazu gibt es in Österreich aber keine Zahlen

Foto: LEA ARING
Foto: LEA ARING

Milena Hermisson liegt in einem dunklen Raum, die Augen sind bedeckt. Lärm versuchen die Eltern der 20-Jährigen fernzuhalten. Durch Licht oder Geräusche ausgelöster Stress könnte eine weitere Verschlimmerung verursachen. Das passierte zuletzt im Herbst 2020. Seither ist die junge Frau komplett pflegebedürftig. Ernährt wird sie über eine Schnabeltasse, in die pürierte Speisen kommen. Mehrmals am Tag muss sie auf einen Toilettenstuhl gehoben werden, ihre Eltern betreuen sie rund um die Uhr. Die junge Frau leidet an Myalgischer Enzephalomyelitis / Chronischem Fatigue-Syndrom, kurz ME/CFS. Ein grippaler Infekt im Jahr 2018 war der Auslöser, danach verschlechterte sich ihr Zustand stetig.