Filmkritik

John Malkovich entlarvt in "Seneca" den Philosophen als Dampfplauderer

Der Film von Robert Schwentke ist eine bitterböse Satire auf den antiken Philosophen und zugleich eine Parabel auf die Gegenwart

Foto: Filmgalerie 451
Foto: Filmgalerie 451

Theater und Film sind wie Kain und Abel. Neid in Bezug auf die Augen und Ohren des Publikums lassen sie oft ihre Gemeinsamkeiten vergessen. Doch wenn sich die beiden Kunstgeschwister versöhnen sollen, gibt es wenig Berufenere als John Malkovich. Der spielt in Seneca den Philosophen. Und zwar in einem Film, der zunächst viel Theaterhaftes an sich hat. Nun trifft das auf so einige unter den Corona-Schutzmaßnahmen gedrehte Projekte zu, die mal kreativer und mal einfallsloser mit den Limitierungen umgingen.