Literatur

Guus Kuijer: "Wir alle für immer zusammen"

Der Autor schenkt seinen Lesern starke, mutige Kinder, die nicht aufgeben, auch wenn die Erwachsenen es ihnen alles andere als leicht machen

Foto: Süddeutsche Junge Bibliothek
Foto: Süddeutsche Junge Bibliothek
"Wir alle für immer zusammen" - so stellen sich Kinder wohl das Paradies vor. Doch ihre Lebenswirklichkeit sieht fast immer sehr anders aus, vor allem, wenn sie in einer Großstadt wie Amsterdam aufwachsen, wie die 11-jährige Polleke. "Caro und ich sind die einzigen niederländischen Kinder in der Klasse. Alle anderen sind Ausländer. Caro hat einen Sehr Unnormalen Papa (SUP). Und ich hab einen UP. Ich glaub, alle niederländischen Kinder haben einen Unnormalen Papa. Meine Mutter sagt, dass es früher auch ein paar Normale Papas gab. Die kamen nach Hause, guckten Fernsehen und tranken Bier. Solche Väter gibt's, glaub ich, nicht mehr." Einen solchen Normalen Papa würde Polleke gar nicht wollen. Sie liebt ihren UP sehr, und es macht sie traurig, dass sie offenbar die Einzige ist, die noch an ihn glaubt, obwohl er sie immer wieder enttäuscht und sich mit Dealen, wechselnden Freundinnen irgendwie durchschlägt. Sie hält ihn für einen Dichter, obwohl er nur ein einziges Gedicht für sie geschrieben hat: