Längst verblüfft das Comeback der heimischen KPÖ nicht mehr nur eingefleischte Marktliberale. Nach Wahlsiegen in Graz und in Salzburg geht im ganzen Land, wenn auch noch auf leisen Sohlen, "das Gespenst des Kommunismus" um. Sogar Andreas Babler, aussichtsreicher Bewerber um den Bundesvorsitz der SPÖ, deklarierte sich auf Puls 24 bei Corinna Milborn als waschechter Marxist. Nur um einige Zeit später im ZiB 2-Studio eine solche Festlegung wieder zu dementieren. Ob nun orthodox marxistisch oder nicht, Marktforscher orten für linke Gesinnungspolitik ein beachtliches Wählerinnenpotenzial: In Zeiten galoppierender Teuerung und tendenzieller Verarmung besteht reges Interesse an Umverteilungsideen. Neo-Kommunisten wie KPÖ-Bundessprecher Tobias Schweiger fordern freundlich den gesellschaftlichen Lastenausgleich.
Debatte
Warum der Marxismus plötzlich wieder in aller Munde ist
Nicht nur Andreas Babler muss sich zu Marx erklären – auch die KPÖ meldet sich in der Politik zurück: Konrad Paul Liessmann und Lisz Hirn über die Gründe