Performancekunst

Marina Abramović: "Political Correctness ist kompletter Bullshit"

Die Performance-Ikone zeigt im Herbst als erste Künstlerin eine umfassende Soloshow in der Royal Academy in London. Dennoch will sie keine Feministin sein – warum nicht?

Marina Abramovic / Galerie Krinzinger Marina Abramovic (ABR/F 88) ENERGY MASK 1, 2021/2023 Digitaldruck auf Hahnemühlepapier, 149 x 99 cm 5 + 2 AP, ed.1

Aktuell präsentiert die Wiener Galerie Krinzinger die Ausstellung Energy Clothes der Performance-Ikone Marina Abramović. Zur Eröffnung konnte die in New York lebende Künstlerin aus gesundheitlichen Gründen nicht anreisen – das erste Mal in ihrer 54-jährigen Karriere, erzählt sie im Telefongespräch. Bekannt wurde Abramović in den 1970ern für ihre radikalen Aktionen, die sie mit und an ihrem Körper durchführte: Sie ritzte sich mit einem Messer in die Haut, peitschte sich aus oder schrie, bis ihre Stimme versagte. Ihre Performance The Artist Is Present, die sie 2010 im MoMA inszenierte, bezeichnet sie als ihre intensivste. Dafür saß sie für elf Wochen täglich siebeneinhalb Stunden komplett ruhig und schweigend da – und traf insgesamt 1.500 Menschen. Im September wird sie die erste Künstlerin sein, der eine umfassende Solo-Show in der Royal Academy in London gewidmet wird. Ein Gespräch über Humor in der Kunst, Satanismus-Gerüchte und darüber, warum sie Frauen nicht als Opfer sieht.