Als J. R. R. Tolkien 1954 nach zwölf Jahren Schreibarbeit seinen Herr der Ringe veröffentlichte, durfte man sich eines fragen: Wie hat der pfeiferauchende Philologe mit ausgeprägtem Fetisch für Fantasiesprachen es nur geschafft, mitten im Wahnsinn des Zweiten Weltkriegs in eine Welt der Fabelwesen und Zauberer abzutauchen und dabei ein Epos hervorzubringen, das sich über 150 Millionen Mal verkaufen und ein ganzes Genre begründen sollte?
Debatte
Rettet den Eskapismus – gerade in der Kunst!
Weltflucht steht wie eh und je unter Generalverdacht. Als Triebfeder der Kunst bleibt die Distanz zu den realen Verhältnissen dennoch unabdingbar