Wiener Festwochen

Alban Bergs "Lulu" bei den Festwochen als Manege der Menschenpuppen

Choreografin und Regisseurin Marlene Monteiro Freitas setzt im Museumsquartier auf Exaktheit und freie Körperassoziationen

Monika Rittershaus

Festwochen / Lulu; WFW

Monika Rittershaus

Das Orchester, statt im Graben, hoch oben im hinteren Teil der Bühne, davor Dirigent Maxime Pascal als eine Art Schiedsrichter, der den "Anpfiff" zum Opernmatch gibt. Pascal agiert auf einem Podest, das mitten im nüchternen Handlungsraum steht. Unter ihm breitet sich im Museumsquartier (Halle E) ein Turnsaal der Figuren aus, in dem exakte Gesten und Regungen zelebriert werden. Es ist eine artifizielle Welt der Menschenpuppen, die Choreografin und Regisseurin Marlene Monteiro Freitas für Alban Bergs Lulu entworfen hat. In ihrer ersten Opernregie wirken Gesang, Tanz, Akrobatik und absurde Clownerie zu einer szenischen Installation vereint, die semikonzertante Opernkonvention mit einer frei assoziierenden choreografischen Übermalung verbindet.