Auswüchse des Extrembergsteigens

Skandal in der Todeszone auf dem K2 im Karakorum

Während die Norwegerin Kristin Harila ihre umstrittene Gipfelsammlung komplettierte, starb der pakistanische Hochträger Mohammad Hassan. Der Tiroler Wilhelm Steindl war vor Ort und zeichnet ein erschreckendes Sittenbild

Foto: Wilfried Steindl

K2

Blick auf den Gipfel des K2. Im oberen Bereich geschah das Unglück, unmittelbar unter den bedrohlichen Séracs (Eistürme).

Foto: Wilfried Steindl

Am 27. Juli spielten sich in Pakistan, auf dem K2, dem mit 8.611 Metern höchsten Berg im Karakorum, dramatische Szenen ab. Während sich dutzende Bergsteiger und Bergsteigerinnen Richtung Schlüsselstelle "Flaschenhals" auf 8.200 Metern drängten, sollen mindestens zwei Lawinen abgegangen sein. Gesichert ist, dass ein pakistanischer Hochträger abstürzte und später zu Tode kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Tiroler Hotelier und Bergsteiger Wilhelm Steindl bereits umgedreht, wie er dem STANDARD berichtet. "Weil die Verhältnisse zu gefährlich waren und wir nicht unter den Eistürmen im Stau stehen wollten. Als eine Lawine runterkam, dachte ich, dass 30 Menschen tot sind." Die Lawine aber hatte die Gruppe verschont. Zu diesem Zeitpunkt ahnte Steindl nicht, was genau sich am Berg zugetragen hatte.