Schätzungen

Frei nach 48 Jahren: Serie falscher Schuldsprüche erschüttert USA

In Oklahoma wurde ein 71-Jähriger aus der Haft entlassen, der die letzten 48 Jahre seines Lebens unschuldig im Gefängnis verbracht hatte. Auch im Todestrakt dürften Unschuldige sitzen

AP/Doug Hoke

Glynn Simmons reads the court order as his attorneys Joe Norwood and John Coyle, left, and his niece Cecilia Hawthorne and Madeline Jones, right, look on after after Judge Amy Palumbo ruled to approve Simmons' 'actual innocence' claim during a hearing at the Oklahoma County Courthouse Tuesday, Dec. 19, 2023, in Oklahoma City, Okla. (Doug Hoke/The Oklahoman via AP)

AP/Doug Hoke

Washington – Glynn Simmons hat einen Rekord aufgestellt, den sicher niemand brechen will. Mit 48 Jahren, einem Monat und 18 Tagen weist ihn das Register des "National Registry of Exonerations" der Universität Kalifornien als jenen Menschen aus, der in den USA am längsten unschuldig in Haft saß. Simmons, dem ursprünglich Mord während der Beteiligung an einem Überfall auf ein Alkoholgeschäft in den 1970er-Jahren vorgeworfen worden war, ist seit Mitte Juli auf Bewährung frei. Nun, am Mittwoch, wurde die Bewährung durch einen rechtskräftigen Freispruch ersetzt. Es gebe "klare und eindeutige Beweise", dass Simmons an dem Verbrechen, das ihm vorgeworfen worden war, nicht beteiligt war, urteilte Richterin Amy Palumbo bei einer Sitzung in Oklahoma City.