Vermögensverteilung

Marlene Engelhorn lässt Bürgerrat 25 Millionen ihres Erbes "rückverteilen"

Die Wiener Millionenerbin startet einen wissenschaftlich aufgesetzten, demokratischen Prozess, in dem 50 Menschen Ideen für gerechtere Vermögensverteilung erarbeiten

APA/ROLAND SCHLAGER

ABD0015_20240109 - WIEN - ÖSTERREICH: Millionen-Erbin Marlene Engelhorn im Rahmen einer PK mit? dem Titel Projekt 'Guter Rat für Rückverteilung'' am Dienstag, 9. Jänner 2024, in Wien. - FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER

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Auf die Sekunde genau um Punkt neun Uhr trat sie am Dienstagvormittag im Presseclub Concordia vor die zahlreich erschienenen Medien, die, wie sie schmunzelnd sagte, natürlich alle wissen wollten, "was denn die Engelhorn so macht mit ihrer Kohle". Die junge Wienerin setzt jetzt das um, was sie im Mai 2021 in einem STANDARD-Interview angekündigt hatte. Marlene Engelhorn wollte damals von dem Erbe, das sie von ihrer Großmutter Traudl Engelhorn-Vechiatto zu erwarten hatte – es ging um einen zweistelligen Millionenbetrag –, mindestens 90 Prozent spenden, jedenfalls loswerden. Denn, so begründete die damals 29-Jährige ihr Vorhaben: "Ich habe für das Geld keinen Tag gearbeitet und zahle für den Erhalt keinen Cent Steuer. Das kann es doch nicht sein. Besteuert mich endlich! Salopp formuliert: Wenn's bis dahin keine Erbschafts- oder Vermögenssteuer gibt, mache ich mir halt selber eine." Nun, es gibt sie noch immer nicht – und darum hat Marlene Engelhorn für sich einen Weg gefunden, wie sie den Großteil ihres Erbes an die Gesellschaft "rückverteilen" möchte.